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Handys

Geschichten von uns

Handy´s


Ich möchte euch hier eine Geschichte in zwei Teilen erzählen.

Die erste Geschichte passierte vor einigen Jahren in der U-Bahn und
die Zweite in einer Shisha Bar auf der letzten Weihnachtsfeier,
aber beide haben etwas mit Handy´s zu tun.

Es geht los mit der U-Bahn.
Vor einigen Jahren bin ich mit meinem Mann ins Schanzenvirtel gefahren,
und zwar nicht mit dem Auto, sondern mit der Bahn.
Wir waren dort super lecker Essen und haben in einem der vielen kleinen Läden
eine Schallplatte gekauft.
Einige von euch werden sich sicherlich nach daran erinnern, was das war
eine Langspielplatte, kurz LP.


Nun sind wir auf der Fahrt nach Hause wieder mit der U-Bahn unterwegs.
Um uns rum nur junge Leute und alle mit ihren Handy´s beschäftigt.
Die eine ist am tippen wie wahnsinnig,
der nächste hört Musik und wippt mit dem Kopf im Tackt.
Noch einer ist am telefonieren, aber auf arabisch, so das ihn
zwar keiner versteht, aber alle müssen zuhören, weil er so laut spricht, das es
gar nicht anders geht.
Einer spielt ein Spiel, und der nächste chekt seine wahtsup Nachrichten.

Und wir sitzen nun dazwischen und schauen uns einfach nur die Leute an.
Irgendwann holt Uwe die LP aus dem Plastikbeutel, knallt sich das Ding an den Kopf
und fängt an mit dem Kopf zu wippen, als könne er die Musik nun hören.

Ich zeige euch hier mal welche Schallplatte er sich gekauft hat:








Die Leute die das mitbekommen hatten mussten echt lachen,
aber sowas tut man ja nicht öffentlich,
deswegen legten sie die Handy´s weg und schauten schmunzelnd aus dem Fenster.


Nun bin ich auf der Weihnachtsfeier letztes Jahr natürlich mal wieder aufgefallen,
denn ohne geht es nicht.
Der zweite Teil dieser Geschichte hat bereits begonnen.
Wir waren erst lecker Essen in einem tollen Restaurant.
danach ging es in eine Shisha Bar.
Ich war noch nie in so einem Etablisement,
und war nun erstmal einigermaßen überrascht,
weil dort so exterm geile Musik lief.
So R&Bmäßig tanzbarer Beat.
Geil, das hat mir gefallen.
Nun waren wir aber nicht angemeldet, und bekamen einen Platz
zugewiesen, der sich über drei Sofas und zwei Sessel erstreckte.
Prima.
Die jungen Leute kannten diese Bar schon, verbringen wahrscheinlich
mehrere Stunden in der Woche dort.
An den Wänden hingen mehrere Monitore, die Videos von super geilen
Bikini Mädchen tanzend auf irgendwelchen Strandpartys zeigten.

Die Musik gehörte nicht zu den Videos, was mich ein wenig irritierte,
aber es gibt ja immer wieder Dinge, die ich nicht verstehen muß,
und somit auch nicht hinterfrage.

Meine Truppe bestellte einige Shishas und Cocktails.
Ich bin locker bei meinem Bierchen geblieben,
denn ich muss dann ja auch irgendwann noch nach Hause.

Die Musik war furchtbar laut, so das man sich kaum Unterhalten konnte,
also mit Glück hat dein direkter Sitznachbar dich grade eben verstanden.

Hinter uns saßen drei Südländer, nippten an ihrem Tee
und starrten den ganzen Abend auf ihre Handy´s.
Nach und nach füllte sich der Laden mit jungen Leuten.
Alle setzten sich auf die ihnen zugewiesenen Sofas oder Sessel
packten ihre Handy´s aus und waren am tippen.
Selbst die Leute die in Begleitung reinkamen,
würdigten ihrem Gegenüber keines Blickes mehr,
sondern waren nur noch mit dem Telefon beschäfftigt.

Ich fand das merkwürdig,
und fragte unsere Azubine wie ich dieses Verhalten deuten sollte.

Ich meine:
Die Leute gehen in eine Bar wo super geile Musik läuft,
aber sie tanzen nicht.
Sie gehen in eine Bar um gesehen zu werden,
aber selber gucken sie nicht einmal hoch.
Wie will diese Generation jemanden kennenlernen
und Kinder machen, die dann irgenwann einmal ihre Renten bezahlen, oder meine Rente bezahlen, wenn sie ihr Umfeld überhaubt nicht wahrnehmen?

Tammi, unsere Azubine, war mit diesen Fragen völlig überfragt,
weil sie diese Situation so noch gar nicht wahr genommen hatte.
Wobei ich mich frage, wer soll irgendwann mal Tammi´s Rente bezahlen?

Mir war langweilig...

Ich griff mir von sämtlichen Cocktails die Flitterdinger
die sie dir da ins Glas stecken und nachher nur
wegschmeißen und steckte sie mir kunstvoll in die Haare.
Dann fing ich an mit dem Kopf im Tackt der Musik zu wippen.
Da ich ja schon in jungen Jahren der Welt beste Sitztänzer war,
kam mir das nun zu Gute. Konnte ich so doch wenigstens die Zeit totschlagen.
Wenn hier keiner tanzt, mache ich das halt allein im sitzen.
Und tatsächlich stand eine der jungen Damen vor uns auf,
kam zu mir rüber, und wollte mir einen Kurzen ausgeben.

Ich lehte dankend ab, weil ich bei meinem Bierchen bleiben wollte,
aber sie streckte mir dem Daumen hoch entgegen
und machte von ihren Platz aus noch ein paar Fotos von mir.
Ich glaube, das mein Chef ein Video von meiner Aktion gemacht hat,
bin mir aber nicht so sicher.

Dann war auch noch das Bier aus, und ich mußte auf eine andere Sorte umsteigen.
Leider weiß ich aus Erfahrung, dass selbst so
eine Kleinigkeit verhehrende Folgen haben kann.

Irgendwann löste sich der ganze Pulk auf,
und der Mann einer Kollegin fuhr uns alle nach Hause.
Das war toll.
Dem Mann hätte ich auch noch die Füße geküßt, wenn ich nicht schon
gute 3/8 in der Birne gehabt hätte.
Also Kuß nochmal an dieser Stelle.

Und ich frage mich bis heute:
Warum geht man in eine Shisha Bar und checkt dort sein Handy.
Verstehe ich nicht.
Das kann man auch zu Hause machen.
Ist dort auch wesendlich billiger.





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